2022
Hannover, Deutschland
Wir haben zu einer internationalen Konferenz/Festival/Kongress zum experimentellen Städtebau eingeladen, ins Herz von Hannover – dem mittelmäßigen Zentrum – das der Ausgangspunkt für einen echten, ehrlichen und unverhohlenen Streit um Stadt sein soll. Die allzu oft erlebte und gelebte Konsenskultur auf Fachkonferenzen, zwischen Pumpkaffee und angeschlagenen Käsebrötchen, führt unserer Meinung nach nicht nur zu programmatischer Langeweile, sondern auch zu einer problematischen Verengung des Diskurses. Denn wir glauben, dass nur tatsächliche Konfrontation, Reibung und Debatte Denk- und Diskursräume erweitern können. Nur wer sich aus seiner eigenen Komfortzone herausbewegt, entdeckt neues Terrain. Genau darum sollte es bei "Du hast mir [eine Stadt] versprochen" gehen: produktive Dissonanz zu erzeugen: Gebaute und soziale Räume, imaginierte und gemachte Stadt, Verantwortlichkeiten, Kontexte und Zukünfte - darüber wollten wir streiten. Und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen.
Aber - wie argumentieren wir richtig? Wie zähmen wir unser Unbehagen und Unverständnis gegenüber anderen – vermeintlich falschen – Perspektiven und Projekten? Verstehen wir die andere Seite überhaupt? Meistens nicht, und diese Unwissenheit führt zu unfairen und unsauberen Konfliktlösungen: Hasstiraden im Internet, Angriffe auf die gebaute und immaterielle Umwelt. Das größte Problem bleibt jedoch, dass bei all dem falsch verstandenen Konsens-Schein jeder Dissens, jede andere Perspektive aus der Diskussion entfernt wird - und damit auch die Anerkennung für echte Veränderungen.
Um das herauszufinden, haben wir uns nicht in einem Kongresszentrum versteckt, sondern sind in das Zentrum der Stadt gegangen. Zu Beginn der Konferenzwoche fanden an verschiedenen Orten Einzelveranstaltungen und eine internationale Sommerschule statt. Am 10. und 11. Juni gipfelte das Festival in einem ganztägigen Programm, das sich wie ein Spielmannszug auf zwei verschiedenen Achsen durch die Stadt bewegte.
Die Hälfte des Programms wurde durch einen offenen Aufruf mit der Frage "Was ist eigentlich wichtig?" an städtische Akteure und Aktivisten im In- und Ausland erstellt, über deren Beiträge öffentlich abgestimmt werden konnte. An den Nachmittagen traten Experten aus einem breiten Spektrum aller Berufe und Wissensgebiete/Hintergründe in einer Reihe von Unseem-Formaten mit sich und dem Publikum in Kontakt. Umrahmt wurde das gesamte Programm durch eine Vielzahl von Kulturproduktionen.
Mehr Informationen zum Programm hier: youpromisedmeacity.de
Fotos: Alexander Schuktuew
Fotos: David Troost und Marvin Letmade
2022
Hannover, Deutschland
Wir haben zu einer internationalen Konferenz/Festival/Kongress zum experimentellen Städtebau eingeladen, ins Herz von Hannover – dem mittelmäßigen Zentrum – das der Ausgangspunkt für einen echten, ehrlichen und unverhohlenen Streit um Stadt sein soll. Die allzu oft erlebte und gelebte Konsenskultur auf Fachkonferenzen, zwischen Pumpkaffee und angeschlagenen Käsebrötchen, führt unserer Meinung nach nicht nur zu programmatischer Langeweile, sondern auch zu einer problematischen Verengung des Diskurses. Denn wir glauben, dass nur tatsächliche Konfrontation, Reibung und Debatte Denk- und Diskursräume erweitern können. Nur wer sich aus seiner eigenen Komfortzone herausbewegt, entdeckt neues Terrain. Genau darum sollte es bei "Du hast mir [eine Stadt] versprochen" gehen: produktive Dissonanz zu erzeugen: Gebaute und soziale Räume, imaginierte und gemachte Stadt, Verantwortlichkeiten, Kontexte und Zukünfte - darüber wollten wir streiten. Und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen.
Aber - wie argumentieren wir richtig? Wie zähmen wir unser Unbehagen und Unverständnis gegenüber anderen – vermeintlich falschen – Perspektiven und Projekten? Verstehen wir die andere Seite überhaupt? Meistens nicht, und diese Unwissenheit führt zu unfairen und unsauberen Konfliktlösungen: Hasstiraden im Internet, Angriffe auf die gebaute und immaterielle Umwelt. Das größte Problem bleibt jedoch, dass bei all dem falsch verstandenen Konsens-Schein jeder Dissens, jede andere Perspektive aus der Diskussion entfernt wird - und damit auch die Anerkennung für echte Veränderungen.
Um das herauszufinden, haben wir uns nicht in einem Kongresszentrum versteckt, sondern sind in das Zentrum der Stadt gegangen. Zu Beginn der Konferenzwoche fanden an verschiedenen Orten Einzelveranstaltungen und eine internationale Sommerschule statt. Am 10. und 11. Juni gipfelte das Festival in einem ganztägigen Programm, das sich wie ein Spielmannszug auf zwei verschiedenen Achsen durch die Stadt bewegte.
Die Hälfte des Programms wurde durch einen offenen Aufruf mit der Frage "Was ist eigentlich wichtig?" an städtische Akteure und Aktivisten im In- und Ausland erstellt, über deren Beiträge öffentlich abgestimmt werden konnte. An den Nachmittagen traten Experten aus einem breiten Spektrum aller Berufe und Wissensgebiete/Hintergründe in einer Reihe von Unseem-Formaten mit sich und dem Publikum in Kontakt. Umrahmt wurde das gesamte Programm durch eine Vielzahl von Kulturproduktionen.
Mehr Informationen zum Programm hier: youpromisedmeacity.de
Fotos: Alexander Schuktuew
Fotos: David Troost und Marvin Letmade