Wettbewerb Montagsstiftung urbane Räume
2022
Remscheid, Deutschland
Hanna Noller, Robin Höning, Ivana Rohr, Jonas Längenfelder, Carla Schumann, Elaine Braunholz
Diesem Entwurf liegt die Idee und das Selbstverständnis zu Grunde, dass die Architektur selbst zum Werkzeug werden muss und der Raum zum transformativen Ausgangsmaterial, um den Aufgaben auf dem Honsberg gerecht zu werden. Das sind unabsehbare Zusammenhänge, die unterschiedlich raum(er)greifend und von unterschiedlicher Dauer und atmosphärischer Beschaffenheit sein werden. Deshalb versteht sich dieser Entwurf formal und inhaltlich als eine, sich immer wieder neuformulierende Einladung teilzuhaben, teilzunehmen und Teil zu werden.
Damit diese Einladung universell und nicht limitiert auf eine oder wenige Zielgruppen ist, liegt der gesamten Gestaltung der Claim „access is love“ zugrunde. Wohlwissend darum, dass es tatsächliche Barrierefreiheit jenseits und abgesehen von DIN-Normen nicht gibt, ist das hier der Versuch trotz allem so viele Zugänge wie möglich zu schaffen und auch den unsichtbaren Barrieren und Hemmnissen, die ein solcher Ort produzieren kann entgegenzuwirken. Dafür ist neben der Gebäudegestaltung die Schaffung einer Vielzahl unterschiedlicher Gelegenheiten der niedrigschwelligen und unkomplizierten Kontaktaufnahme entscheidend. Um dieser Herausforderung und der Anforderung einer forschenden Architektur gerecht zu werden, sieht der vorliegende Entwurf vor, der Bauphase eine tragende Bedeutung zukommen zu lassen und die raumgestaltende Entwicklung iterativ anzugehen, bewusst zu entschleunigen und aktivierend zu öffnen. In Anlehnung an das Prinzip der Slow Architecture folgt schrittweise abwechselnd auf eine Bauphase immer eine Aneignungs- und Aktivierungsphase der neuentstandenen Flächen und Objekte, sodass parallel zum physischen Bau eine sozialräumliche Entwicklung stattfinden kann:
"Acces is love"
this mountain, i must climb
I´ve gotta take a little time
in case I need it when i´m older
A little time to think things over
feels like a world upon my shoulders
keeps me warm as life grows older
-
Foreigner: I want to know what love is
Die gestalterische Übersetzung von „access is love“ ist die Rampe. An sie dockt das Gebäude an – als wandelbare Hülle, die sich gestalterisch zurücknimmt und stattdessen auf räumliche Beziehungen fokussiert und deren Entstehung und Veränderung modular und flexibel ermöglicht. Es geht hier um das Innenleben des Gebäudes, daher ist die Fassade zu zwei Dritteln vollverglast. Um das Projekt kostengünstig und im zeitlichen Rahmen zu realisieren, sollen industrielle Bauweisen mit vorgefertigten Stahl- und Fassadenbauteilen mit voneinander unabhängigen Gewerken zu Einsatz kommen. Zur Vermeidung unnötig hoher Betriebskosten kann die Werkstatt in drei unterschiedliche klimatische Zonen unterteilt und nur teilweise beheizt werden.
Die Architektur verzichtet auf jede Art von Veredelung. Stattdessen soll von Anfang an mit den ansässigen Künstler:innen von Ins Blaue e.V. ein „Kunst-am-in-und-um-den-Bau-Programm“ entwickelt werden, das sich in die Zukunft verstetigen kann und soll. Das hier ist also viel weniger der Vorschlag für ein „schönes“ Gebäude, sondern vielmehr die Frage danach, ob es nicht möglich ist auch den Begriff der Baukultur zu hinterfragen, anzueignen und umzudeuten – weg von der Disziplin und dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, hin zu einem Verständnis und einer Kultivierung des Bauens als kollektive und soziale Praxis.
Wettbewerb Montagsstiftung urbane Räume
2022
Remscheid, Deutschland
Hanna Noller, Robin Höning, Ivana Rohr, Jonas Längenfelder, Carla Schumann, Elaine Braunholz
Diesem Entwurf liegt die Idee und das Selbstverständnis zu Grunde, dass die Architektur selbst zum Werkzeug werden muss und der Raum zum transformativen Ausgangsmaterial, um den Aufgaben auf dem Honsberg gerecht zu werden. Das sind unabsehbare Zusammenhänge, die unterschiedlich raum(er)greifend und von unterschiedlicher Dauer und atmosphärischer Beschaffenheit sein werden. Deshalb versteht sich dieser Entwurf formal und inhaltlich als eine, sich immer wieder neuformulierende Einladung teilzuhaben, teilzunehmen und Teil zu werden.
Damit diese Einladung universell und nicht limitiert auf eine oder wenige Zielgruppen ist, liegt der gesamten Gestaltung der Claim „access is love“ zugrunde. Wohlwissend darum, dass es tatsächliche Barrierefreiheit jenseits und abgesehen von DIN-Normen nicht gibt, ist das hier der Versuch trotz allem so viele Zugänge wie möglich zu schaffen und auch den unsichtbaren Barrieren und Hemmnissen, die ein solcher Ort produzieren kann entgegenzuwirken. Dafür ist neben der Gebäudegestaltung die Schaffung einer Vielzahl unterschiedlicher Gelegenheiten der niedrigschwelligen und unkomplizierten Kontaktaufnahme entscheidend. Um dieser Herausforderung und der Anforderung einer forschenden Architektur gerecht zu werden, sieht der vorliegende Entwurf vor, der Bauphase eine tragende Bedeutung zukommen zu lassen und die raumgestaltende Entwicklung iterativ anzugehen, bewusst zu entschleunigen und aktivierend zu öffnen. In Anlehnung an das Prinzip der Slow Architecture folgt schrittweise abwechselnd auf eine Bauphase immer eine Aneignungs- und Aktivierungsphase der neuentstandenen Flächen und Objekte, sodass parallel zum physischen Bau eine sozialräumliche Entwicklung stattfinden kann:
"Acces is love"
this mountain, i must climb
I´ve gotta take a little time
in case I need it when i´m older
A little time to think things over
feels like a world upon my shoulders
keeps me warm as life grows older
-
Foreigner: I want to know what love is
Die gestalterische Übersetzung von „access is love“ ist die Rampe. An sie dockt das Gebäude an – als wandelbare Hülle, die sich gestalterisch zurücknimmt und stattdessen auf räumliche Beziehungen fokussiert und deren Entstehung und Veränderung modular und flexibel ermöglicht. Es geht hier um das Innenleben des Gebäudes, daher ist die Fassade zu zwei Dritteln vollverglast. Um das Projekt kostengünstig und im zeitlichen Rahmen zu realisieren, sollen industrielle Bauweisen mit vorgefertigten Stahl- und Fassadenbauteilen mit voneinander unabhängigen Gewerken zu Einsatz kommen. Zur Vermeidung unnötig hoher Betriebskosten kann die Werkstatt in drei unterschiedliche klimatische Zonen unterteilt und nur teilweise beheizt werden.
Die Architektur verzichtet auf jede Art von Veredelung. Stattdessen soll von Anfang an mit den ansässigen Künstler:innen von Ins Blaue e.V. ein „Kunst-am-in-und-um-den-Bau-Programm“ entwickelt werden, das sich in die Zukunft verstetigen kann und soll. Das hier ist also viel weniger der Vorschlag für ein „schönes“ Gebäude, sondern vielmehr die Frage danach, ob es nicht möglich ist auch den Begriff der Baukultur zu hinterfragen, anzueignen und umzudeuten – weg von der Disziplin und dem Prinzip von Angebot und Nachfrage, hin zu einem Verständnis und einer Kultivierung des Bauens als kollektive und soziale Praxis.